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Wie kommt meine Ware am besten ans Ziel? Die Frachtarten im Vergleich

Wasser, Erde, Luft – das sind nicht nur drei der vier klassischen Elemente, sondern auch die drei Grundlagen, um Frachtgüter zu transportieren: als Seefracht, Landfracht oder Luftfracht. Wir stellen Ihnen hier die unterschiedlichen Frachtarten und Transportmittel vor und erläutern, welche Frachtart für welches Frachtgut oder welches Transportmittel für welche Strecke besonders geeignet ist: Damit Ihre Ware schnell und sicher ankommt.

Welche Frachtart? Frachtgut und Frachtweg entscheiden

Von entzündlichen Gasen und Flüssigkeiten über verderbliche Lebensmittel bis hin zu unempfindlichem Schüttgut wie Kies oder Sand: Jedes Frachtgut hat seine spezifischen Anforderungen, die bei der Wahl der Frachtart maßgeblich sind. Bei verderblichen oder stark nachgefragten Waren kommt es vor allem auf die Geschwindigkeit des Transports an. Das wichtigste Kriterium beim Schüttgut, sehr sperrigen oder schweren Gütern ist hingegen das verfügbare Frachtvolumen.

Kernkriterien bei der Wahl der Frachtart

Ausschlaggebend dafür, welche Frachtart in Betracht kommt, sind:

  • Frachtweg (Gesamtlänge und Eigenschaften)
  • Erforderliche Transportgeschwindigkeit (verderbliche Ware, kurze Lieferfrist usw.)
  • Charakteristik des Frachtguts (Empfindlichkeit, Gewicht, Volumen usw.)

Fragen Sie sich, warum die Kosten der Fracht hier nicht erscheinen? Sie sind zwar äußerst wichtig, allerdings oft keine relevante Hilfe bei der Entscheidung für eine Frachtart. Denn meist entfallen mögliche Alternativen schon bevor finanzielle Aspekte überhaupt erwogen werden können: Wenn Sie Waren aus Südamerika nach Europa bringen wollen, ist Überlandverkehr keine Option. Muss das Ziel kurzfristig erreicht werden, entfällt die Seefracht. Ist das Gewicht zu groß, kommt Luftfracht nicht infrage. Und für Transporte innerhalb der EU über relativ kurze Strecken ist Landfracht oft die einzige verfügbare Frachtart.

Was ist Fracht?

Der Begriff „Fracht“ bezeichnet eigentlich nicht das Transportgut selbst, sondern die Beförderungsgebühr – und zwar im ursprünglichen Gebrauch die Gebühr für Schiffsladungen. Schon längst hat aber eine Bedeutungsverschiebung stattgefunden: von der Entlohnung für einen Transport hin zu den Frachtgütern selbst.

Im modernen Wirtschaftsleben ist die Fracht-Bedeutung also zweigeteilt:

  • Entgelt für die Beförderung von Gütern: Das ist der juristisch relevante Begriff im Handelsrecht.
  • Frachtgut, das gegen Entgelt befördert wird: Das ist der allgemeine Sprachgebrauch.

Wenn hier der Begriff „Fracht“ benutzt wird, ist das Frachtgut gemeint, das mit einem Transportmittel gegen Gebühr befördert wird.

Die Frachtarten – Vor- und Nachteile im Überblick

Nicht immer ist die Frachtart auf ein einziges Transportmittel beschränkt. Bei der Landfracht sind zwei Transportmittel möglich: Lkw und Zug. Der Begriff der Frachtart ist also weiter gefasst als die Transportmittel-Definition, die sich auf den jeweils eingesetzten Verkehrsträger bezieht.

Landfracht: Road Freight

Road Freight oder Straßengüterverkehr ist die Beförderung von Frachtgut mit Kraftfahrzeugen über ein Straßenwegenetz. Die eingesetzten Lkw können Container-Sattelzüge, Kühl- und Gefahrguttransporter oder Spezialwagen für Gase oder Flüssigkeiten sein.

  • Vorteile: Nahezu jedes Unternehmen ist an das Straßennetz angeschlossen. Das ermöglicht Tür-zu-Tür-Transporte ohne Umladungen. Die in Europa typischerweise gute Straßeninfrastruktur erlaubt schnelle und flexible Transporte.
  • Nachteile: Die Transportkapazität pro Lkw ist begrenzt. Beim Einsatz fossiler Kraftstoffe entstehen direkte Schadstoffemissionen und die Infrastruktur in Ballungsräumen ist potenziell überlastet.
  • Besonderes Plus: Höchste Flexibilität, größte Kosteneffizienz, Direkttransport ohne Umladung möglich.
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Landfracht: Rail Freight

Beim Schienengüterverkehr erfolgt der Transport der Fracht über das Schienennetz mit Güterzügen. Spezialwaggons erlauben wie bei der Straßenfracht den Transport unterschiedlichster Güter.

  • Vorteile: Die Transportvolumina liegen über denen vom Straßengüterverkehr. Rail Freight gilt zudem als wenig störanfällig und das Transportgut lässt sich sehr sicher befördern. Der hohe Anteil der E-Mobilität in diesem Sektor wirkt sich positiv auf die Umweltverträglichkeit aus.
  • Nachteile: Die Kosten sind höher als bei der Straßenfracht. Weil die Infrastruktur begrenzt ist und die Start- und Zielorte meist nicht ans Schienennetz angeschlossen sind, gibt es nur selten Direkttransporte und zeitintensive Umladungen werden notwendig.
  • Besonderes Plus: Der Zug hat die beste Ökobilanz aller Transportmittel.

Luftfracht

Luftfracht ist der Transport von Gütern mittels Flugzeugs von einem Flughafen zu einem anderen. Hierfür werden entweder exklusive Frachtflugzeuge eingesetzt oder es kann überschüssiger Frachtraum auf Passagierflügen gebucht werden.

  • Vorteile: Auch große Distanzen lassen sich schnell überwinden – egal ob über Meer oder Land. Deshalb ist Luftfracht für den Transport von Frachtgütern attraktiv, bei denen es auf eine schnelle Liefergeschwindigkeit ankommt (und die weder zu schwer noch zu sperrig sind).
  • Nachteile: Die Luftfracht weist die geringsten Transportkapazitäten und die höchsten Frachtkosten aller Frachtarten auf. Auf kürzeren Strecken schrumpft der Zeitvorteil, weil an den Flughäfen in aller Regel eine Umladung auf Transportmittel der Landfracht notwendig ist. Außerdem haben Flugzeuge eine schlechte Ökobilanz.
  • Besonderes Plus: Auf der Langstrecke die schnellste Frachtart.

Seefracht

Beim Transport von Waren über das Meer werden zwei Hauptarten von Schiffen eingesetzt: Containerschiffe und Schiffe für Massengut wie Kohle, Erden, Flüssigkeiten usw. Letztere werden oft komplett für den Transport eines einzelnen Gutes reserviert, während bei Containerschiffen auch nur der Platz für einzelne Container (Full Container Load – FCL) oder sogar nur Teilkapazitäten eines Containers (Less Than Full Container Load – LCL) buchbar sind.

Etwas anderes ist die Binnenschifffahrt, bei der Waren auf speziellen Binnenschiffen über Wasserstraßen (Flüsse, Kanäle) transportiert werden.

  • Vorteile: Das Schiff ist bei schweren oder sperrigen Gütern und großen Mengen an Frachtgut das Transportmittel der Wahl und im Interkontinentalhandel oft alternativlos. Darüber hinaus ist die Seefracht meist die günstigste Frachtoption.
  • Nachteile: Die langen Transportzeiten. Hinzu kommen mitunter Wartezeiten an den Seehäfen. Seefracht-Sendungen sind zudem auf den Weitertransport mit Lkw oder Zügen angewiesen.
  • Besonderes Plus: Die Frachtart mit dem bei weitem größten Frachtvolumen.

Fazit

Für welche Frachtart Sie sich entscheiden, wird oft von den Umständen diktiert. Wenn aber Landfracht für Sie eine sinnvolle und attraktive Option ist, hilft ein kompetenter Partner, um Ihre Fracht schnell, effizient, sicher und möglichst nachhaltig ans Ziel zu bringen. Mit DHL Freight finden Sie immer die passende Lösung.

DHL Freight hat eine langjährige Erfahrung sowohl im Straßen- als auch im Schienengüterverkehr. Damit stehen wir Ihnen gerne zur Seite.

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