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Lebensmittellogistik: DHL bringt die Gurke vom Feld ins Glas

Wie kommt die Gurke ins Glas? Eine Frage auf die Lebensmittellogistik eine Antwort weiß. Welche digitalen Lösungen dabei schon heute helfen und welche Rolle die richtige Temperatur dabei spielt, das ist erstaunlich.

Gewürz-, Senf- oder Essiggurken: Die Auswahl an Formen und Geschmacksrichtungen in Supermärkten ist riesig. Ob süße Cornichons, verzehrfertig geschnitten oder als scharfe ganze Gürkchen mit Chili – hier findet jeder Kunde seine Lieblingsgurke. Doch kaum einer weiß, was für eine gut geplante und hocheffiziente Lebensmittellogistik es braucht, damit die Kürbisgewächse vom Feld ins Glas kommen. Am Ende ihrer Verarbeitung sind sie nicht nur extrem lecker, sondern auch relativ unkompliziert in der Lagerung und lange haltbar. Doch bis es so weit ist, sind die jungen Gurken – wie fast alle frischen Lebensmittel – echte Sensibelchen.

So startet die Lebensmittellogistik

Damit alles reibungslos funktioniert, beginnt die Arbeit von Logistikprofis wie DHL FoodLogistics, die auf Lebensmittellogistik- und Transportlösungen für verderbliche Waren spezialisiert sind, bereits lange bevor die Gurke überhaupt gewachsen ist. In der Zeit zwischen Dezember und Januar muss gemeinsam mit dem Produzenten nämlich nicht nur die kommende  Logistik geplant, sondern vor allem auch die zu erwartende Ernte besprochen werden. Faktoren, wie: In welchen Ländern ist in diesem Jahr der Anbau geplant? Welcher Ernte-Ertrag wird erwartet und wann ist die ideale Erntezeit, sind dabei genauso wichtig, wie Lebensmittellogistik spezifische Fragestellungen. So muss geklärt werden, welche Zoll- und Einfuhrkriterien zu beachten sind, denn wenn Gurken aus einem Nicht-EU-Land stammen, dann gibt es einige Regeln. Bei der Einführung muss so beispielsweise ein Pflanzenschutzzeugnis vorgezeigt werden. Sie haben richtig gelesen: Gurken brauchen bei Einfuhr in die EU ein Gesundheitszeugnis. Da Hauptliefer- und Hauptanbauländer für Gewürzgurken vor allem Serbien, Bosnien und die Türkei sind, ist ein solches Zeugnis so gut wie immer notwendig. Doch ausschlaggebend dafür, woher das Gemüse letztendlich bezogen wird, sind die Wettervorhersagen und damit einhergehenden Ernteprognosen. So kann es am Ende sein, dass sich auch Gurken aus Mazedonien, Bulgarien oder Albanien auf die Reise nach Deutschland begeben. Egal aus welchem Land sie final stammen, sobald die Ernte beginnt, beginnt auch immer ein Rennen gegen die Zeit für die Logistiker.

Hightech-Lebensmittellogistik bei DHL bringt Gurken vom Feld ins Glas.

Lebensmittellogistik: Frisch vom Feld und dann?

Kühl, aber nicht zu kühl sollte es sein! Die Temperatur spielt beim Transport von Gurken eine entscheidende Rolle. Aufgrund ihres hohen Wassergehalts können sie bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen schnell verderben. Risiken birgt dabei auch schon, wenn das grüne Gemüse kurzfristigen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, wie etwa beim Öffnen der Ladetüren während einer Zollkontrolle. Aus diesem Grund werden die Gurken frisch vom Feld direkt in ein Kühllager gebracht und schrittweise auf 4 Grad runtergekühlt. Erst danach geht es mit Kühl-LKWs bei einer konstanten Temperatur zwischen 4-6 Grad weiter nach Deutschland. Während des gesamten Transports wird dabei die Temperatur kontinuierlich überwacht. Die verantwortlichen Logistiker müssen daher ein hohes Maß an Wissen über die Eigenschaften und Besonderheiten des Lebensmittels mitbringen. Außerdem sind Planung und gute Vorbereitung ausschlaggebend für die gelungene Lieferkette.

Digital statt Analog: So einfach wird die Lieferkette mit DHL geplant

Damit der Planungsprozess und Transport für alle Akteure der Lebensmittellogistik effizient gestaltet ist, hat die DHL FoodLogistics eine digitale Plattformlösung erarbeitet, die hilft.   „Mithilfe der digitalen Plattform erfolgt nicht nur die Transportplanung für die jeweiligen Anbaugebiete, sondern auch die Verzollung. Der Kunde hat mit unserer Lösung jederzeit Zugriff auf die Daten“, so Andreas Lenz, Managing Director DHL FoodLogistics. Datentransparenz, Transportplanung und sogar Verzollung werden so digital auf einmal ganz einfach und vor allen Dingen schnell. Man kann nun Produktion oder Erntemengen passgenau auf die erwarteten Lieferungen ausrichten bzw. die Lieferungen bedarfsgerecht den jeweiligen Produktionsstätten zuordnen. Mehr- oder Minderlieferungen, die von der ursprünglichen Ernteplanung abweichen, werden nahezu in Echtzeit transparent erfasst. Damit können nicht nur Transportrouten und -auslastungen effizienter gesteuert werden, sondern auch die Verteilung auf die jeweiligen Verarbeitungsstätten kurzfristig angepasst werden. Im Falle der Gurken erreichen diese so sogar noch schneller und ressourcenschonender ihr Etappenziel oder gleich den Bestimmungsort.

Grüne Gurken = Grüne Lieferkette?

Nachhaltigkeit ist das Thema unserer Zeit und auch die Gurken-Produktion kann mit der Lebensmittellogistik Emissionen einsparen. Durch eine optimierte Routenplanung, effiziente Prozesse entlang der Lieferkette und Weiterverarbeitung werden Treibhausgase immer mehr eingespart. Auch kleine Änderungen bringen schon Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit. „Die Gestellung der Gurken beim Zoll erfolgt rein digital: Alle Daten und Dokumente liegen in elektronischer Form in unserem Portal und die Meldung an den Zoll erfolgt papierlos. Zu diesem Zweck haben wir gemeinsam mit unserem Kunden und dem Zoll eine spezifische Zollvereinfachung erarbeitet, die unter anderem die Beantragung als zugelassener Empfänger beim Hauptzollamt für die Produktionsbetriebe beinhaltet“, erklärt Christian Forschner, Filialleiter DHL FoodLogistics. Ob Sichtkontrolle der Lieferungen, Mehr- und Mindermeldung oder Anzeige über die konforme Entladung – alles erfolgt durch einen offiziell benannten Mitarbeiter der Produktion über die digitale Plattform von DHL. Durch die Digitalisierung der Verzollung muss der Transport nicht mehr unter Berücksichtigung der Öffnungszeiten der Zollbehörden erfolgen, spart unnötige Warte- und Standzeiten zur Zollbeschau und ein Luftaustausch mit einhergehenden Temperaturschwankungen kann nun vermieden werden. So wird die hohe Qualität des Lebensmittels mithilfe der digitalen Lösung sichergestellt und Standkosten sowie Warenverlust verhindert. Im Dunkeln gelassen: Nachdem der LKW die Gurken aus dem Erzeugungsland geladen hat, wird dieser doch tatsächlich erst wieder auf dem Gelände der Produktionsstätte geöffnet. Das ist super, denn Kühlung und Dunkelheit helfen dabei, das die Gürkchen Vitamin geladen ankommen.

Endlich ist die Gurke im Glas

Je nach Herkunftsland dauert der Weg der Gurke vom Feld ins Glas maximal 5-6 Tage. Die Digitalisierung der Logistik-Prozesse hat hier einen entscheidenden Unterschied zu vergangenen Zeiten mit Papierkontrolle und Wartezeit gemacht. Ob frische Garantie oder Pünktlichkeit – die hochmodernen Lösungen von DHL lassen sich auf Lieferketten passgenau anpassen und machen in der Lebensmittellogistik einen guten Service aus. Wenn Sie das nächste Mal vor dem Gurkenregal im Supermarkt stehen oder die Gurkenscheiben auf ihren Hot Dog oder Burger legen, dann denken Sie daran, dass vorher alles dafür getan wurde, Ihre Gurke so lecker und frisch schmecken zu lassen. 

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