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LKW-Fahrverbote in Europa in den Sommerferien 2023

DHL Mitarbeiter steht am LKW

Vom Skagerrak bis zur Peloponnes: Im Sommer wird es alljährlich eng auf vielen Straßen in Europa, wenn sich die Bewohner des Kontinents in den unterschiedlichsten Richtungen auf den Weg in ihre Ferien machen. Um Überlastungen und Staus zu vermeiden, erlassen manche europäischen Staaten für die Sommermonate zusätzliche Fahrverbote. Wo und wann – und welche Regeln ganzjährig bestehen – haben wir hier zusammengestellt.

LKW-Fahrverbot: Ferien, Feiertage, Wochenenden

Road Freight ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits möchte niemand auf eine ausreichende Versorgung mit lebenswichtigen Gütern verzichten – und diese Versorgung kann nun einmal nur mit Transporten auch auf der Straße garantiert werden.

Andererseits empfinden viele Eilige LKW im Straßenverkehr zu Stoßzeiten als ein lästiges Hindernis – besonders, wenn man schnell an sein Urlaubsziel gelangen möchte. Zur Entschärfung der angespannten Situation in den verkehrslastigen Urlaubsmonaten gibt es in einigen europäischen Ländern spezielle Fahrverbote, die nur in den Ferien gelten.

Übersicht: LKW-Fahrverbot 2023

Unabhängig von den Ferienregelungen bestehen in vielen Ländern ganzjährige Vorgaben zu Fahrten an Feiertagen oder Wochenenden. In einer ganzen Reihe von Ländern wiederum gibt es aber auch überhaupt keine Einschränkungen. Da kann man schnell durcheinander kommen.

Europäische Staaten ohne generelles LKW-Fahrverbot

In den folgenden Ländern besteht kein allgemeines Fahrverbot:

  • Albanien
  • Belgien
  • Dänemark
  • Finnland
  • Großbritannien
  • Irland
  • Lettland
  • Litauen
  • Malta
  • Mazedonien
  • Moldau
  • Montenegro
  • Niederlande
  • Norwegen
  • Portugal
  • Schweden
  • Serbien
  • Spanien
  • Zypern

Auch wenn keine generellen LKW-Fahrverbote bestehen, heißt das aber nicht unbedingt, dass man immer und überall freie Fahrt hat. In Spanien zum Beispiel gibt es kein überregionales LKW-Fahrverbot, aber abweichende Regeln in einzelnen Provinzen.

Regionale Behörden können zudem jederzeit ein Verbot verhängen, wenn ein erhöhtes Verkehrsaufkommen zu erwarten ist. In Portugal wiederum herrscht ein Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen für Gefahrguttransporte und in Großbritannien existieren zwar keine landesweiten Verbote, wohl aber spezifische Einschränkungen für einige Strecken im Raum London.

Einzelregelungen in Staaten mit generellen Fahrverboten

LandZulässiges GesamtgewichtWann?Besonderheiten
Bulgarienab 12 tan Feiertagen von 0 bis 24 Uhr, am Tag vor Feiertagen von 14 bis 20 Uhrkein Wochenend- und Sonntagsfahrverbot
Deutschlandab 7,5 tSonn- und Feiertage von 0 bis 22 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)
Frankreichab 7,5 tSonn- und Feiertage von 0 bis 22 Uhr; am Tag vor mehrtägigen Feiertagen von 22 bis 24 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)
Griechenlandab 1,5 tSonn- und Feiertage von 15 bis 23 Uhr (Sommerhalbjahr), von 15 bis 22 Uhr (Winterhalbjahr); freitags von 15 bis 21 Uhrjeweils nur auf bestimmten Strecken
Italienab 7,5 tSonn- und Feiertage von 7 bis 22 Uhr (Juni bis September), von 7 bis 22 Uhr (Oktober bis Mai)zusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)
Kroatienab 7,5 tSonn- und Feiertage 14 bis 23 Uhr, am Tag vor Feiertagen: 15 bis 23 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)
Liechtensteinab 7,5 t (Züge ab 5 t)Sonn- und Feiertage 0 bis 24 Uhr 
Luxemburgab 7,5 tab Samstag/Tag vor dem Feiertag 21.30 Uhr bis feiertags/sonntags 21.45 Uhr (Richtung Frankreich); ab Samstag/Tag vor dem Feiertag 23.30 Uhr bis feiertags/sonntags 21.45 Uhr (Richtung Deutschland)richtungsspezifische Regelung
Österreichab 7,5 t (Züge ab 3,5 t)Sonn- und Feiertage von 0 bis 22 Uhr; nachts von 22 bis 5 UhrNachtfahrverbot
Polenab 7,5 t           ab 12 tSonn- und Feiertage von 0 bis 22 Uhr, am Tag vor Feiertagen von 18 bis 22 Uhr; nachts von 22 bis 5 Uhr zusätzlich samstags 15 bis 24 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.); Nachtfahrverbot
Rumänienab 3,5 t   ab 7,5 tSonn- und Feiertage von 6 bis 22 Uhr zusätzlich samstags von 6 bis 22 Uhrjeweils nur auf bestimmten Strecken
Schweizab 3,5 tSonn- und Feiertage von 6 bis 24 Uhr; nachts von 22 bis 5 UhrNachtfahrverbot
Slowakeiab 7,5 t (Züge ab 3,5 t)Sonn- und Feiertage von 0 bis 22 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)
Slowenienab 7,5 t (oder ab einer Gesamtlänge von 14 m)Sonn- und Feiertage von 8 bis 21 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)
Tschechienab 7,5 t (Züge ab 3,5 t)Sonn- und Feiertage von 13 bis 22 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)
Ungarnab 7,5 tSonn- und Feiertage 0 bis 22 Uhr, am Tag vor Feiertagen 22 bis 24 Uhrzusätzliche Ferienfahrverbote (s. u.)

Europäische Staaten mit zusätzlichem LKW-Fahrverbot in den Ferien

Viele dieser nationalen Bestimmungen behalten ohne Veränderungen oder Anpassungen das ganze Jahr über ihre Gültigkeit, unabhängig von etwaigen Ferienzeiten. Einige Länder erlassen allerdings ergänzende Ferienfahrverbote für LKW ab 7,5 t. Diese gelten in der Regel jeweils samstags und zusätzlich zu den sonstigen nationalen Regelungen wie Sonn- und Feiertagsfahrverboten:

  • Deutschland: im Juli und August samstags von 7 bis 20 Uhr auf ausgewählten Strecken
  • Frankreich: von Mitte Juli bis Ende August samstags von 7 bis 19 Uhr
  • Italien: im Juli und August samstags zu je nach Region unterschiedlichen Zeiten
  • Kroatien: von Juni bis September samstags von 4 bis 14 Uhr und an Sonn- und Feiertage schon von 12 bis 23 Uhr
  • Polen: von Ende Juni bis Ende August freitags von 18 bis 22 Uhr und samstags von 18 bis 22 Uhr
  • Slowakei: von Juli bis Ende August samstags von 7 bis 19 Uhr
  • Slowenien: von Ende Juni bis Anfang September samstags von 8 bis 13 Uhr
  • Tschechien: von Juli bis August freitags von 7 bis 21 Uhr und samstags von 7 bis 13 Uhr
  • Ungarn: von Juli bis August samstags 15 bis 24 Uhr

Hier finden Sie aktuelle Informationen

Eine Übersicht zu den Feiertagen in Deutschland, an denen Fahrverbote bestehen, und dazu, welche Streckenabschnitte auf Autobahnen und Bundesstraßen konkret von Ferienfahrverboten betroffen sind, finden Sie beim Bundesamt für Logistik und Mobilität. Zu beachten ist, dass es in Deutschland bundeslandspezifische Feiertage gibt, an denen regionale Fahrverbote oder auch bestimmte Transitregelungen gelten können.

Fazit

Gut informiert fährt sich’s am Besten

Angesichts dieser ganzen Details kann man schon mal den Überblick verlieren – und die einzelnen regionalen Einzelregelungen in Italien, Griechenland oder Spanien sind ja noch nicht einmal berücksichtigt. Wer also unbesorgt auf seinen zwei bis fünf Achsen international unterwegs sein möchte, informiert sich besser detailliert im Vorfeld, denn manche Länder erheben empfindliche Bußgelder.

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