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Spannende Reiseziele im Urlaub für Logistiker

Manchen liegt die Logistik so sehr am Herzen, dass sie selbst im Urlaub nicht davon lassen können. Das müssen gar keine Workaholics sein: Schließlich kann die Logistik sehr spannend sein – und entspannend, wenn man als genießender Beobachter selbst nicht mit anpacken muss. Einige anregende Reiseziele für Logistik-Profis in ihrer verdienten Auszeit haben wir hier zusammengestellt. 

Willkommene Abwechslung mit logistischen Highlights

Man muss nicht einmal selbst mit Logistik zu tun haben, um sich trotzdem für umtriebige Häfen, historische Fahrzeuge oder neueste Technik begeistern zu können. Unsere Ziele sind auch als Urlaub für Logistik-Fans bestens geeignet und für deren gesamte Familien – für genug Faszination und Abwechslung ist überall gesorgt. In spannenden Museen oder auf abwechslungsreichen Radtouren kommen alle auf ihre Kosten.

Ab ins Museum!

Verkehrszentrum des Deutschen Museums

Foto: Deutsches Museum

Das Deutsche Museum in München ist eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen weltweit. Sein Ursprung liegt noch in den Zeiten Kaiser Wilhelms II., das Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Münchner Theresienhöhe ist in seiner heutigen Form aber ein Kind dieses Jahrtausends und begeistert die Besucher in seiner jetzigen Form seit 2016. Ob Postkutsche, Dampflok oder historischer LKW: Hier kann alles bestaunt werden, was Menschen und Waren bewegt hat und bewegt.

Verkehrsmuseum Dresden

Die Anfänge des Verkehrsmuseums Dresden reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, das heutige Museum wurde Mitte des 20. Jahrhunderts eröffnet. Luft, Wasser, Schiene, Straße: Hier kommen unter einem Dach alle Verkehrsträger zu ihrem Recht. Ein logistisches Schmankerl ist dabei die Ausstellung zur Kettenschifffahrt: An einer rund 700 km langen Kette wurden Schleppkähne die Elbe von Dresden nach Hamburg hinauf- und hinuntergezogen – eine Revolution in der deutschen Binnenschifffahrt. Falls das die kleinen Gäste langweilt: Sie können sich derweil auf Bobbycars im Verkehrsgarten vergnügen.

Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg

Wem die Schleppkähne in Dresden nicht genug über die Geschichte der Binnenschifffahrt erzählt haben, findet in Deutschlands umfassendstem Museum zu diesem Logistik-Thema weitere Anregung. Schifffahrt von der Steinzeit bis zur Gegenwart wird im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg-Ruhrort präsentiert. Und wenn Sie noch nie einen Eimerkettendampfbagger gesehen haben – hier lässt sich das ändern.

Zollmuseum Hamburg

Nur etwas für Aficionados des internationalen Grenzverkehrs? Mitnichten. Schon die Lage des Zollmuseums Hamburg ist bemerkenswert. Direkt in der historischen Speicherstadt, wo man sich in unmittelbarer Nähe zu einem heutigen Zoll-Hotspot befindet: dem Hamburger Hafen. Früher war die Speicherstadt selbst Freihafen und Zollausschlussgebiet. Wer in die Speicherstadt hinein oder aus ihr heraus wollte, musste sich einer Zollkontrolle unterziehen. Erst 2013 wurde die Zollgrenze vollständig abgeschafft. Außer dieser einzigartigen Lage hat das Museum noch viel mehr zur Vergangenheit und Gegenwart des Zolls zu bieten.

Chocoversum – Schokoladenmuseum in Hamburg

Gut, das Schokoladenmuseum liegt nur rund fünf bis zehn Fußminuten vom Zollmuseum entfernt, aber was hat das mit Logistik zu tun? In jedem Produkt, das wir erwerben, steckt ein logistischer Arbeitsprozess, ohne den wir so etwas wie Schokolade gar nicht genießen könnten. Das Chocoversum beleuchtet auch die Logistik hinter der Schokoladenproduktion – und wen das nicht interessiert, der beschränkt sich aufs Naschen selbst hergestellter Schokoladenkreationen.

See- und Binnenhäfen in Hamburg und Duisburg mit dem Fahrrad erkunden

Wo Sie schon einmal in Hamburg sind: Eine Hafenrundfahrt mit der Barkasse kennt jeder und zweifellos ist das eine einzigartige Erfahrung. Der größte deutsche Hochseehafen lässt sich aber auch mit dem Zweirad „erfahren“. So entdeckt man ganz neue Perspektiven abseits der üblichen Touristenattraktionen. Aber keine Sorge: Es gibt auch hier genug Brücken und Containerterminals zu bestaunen. Zwischendurch sorgt aber immer mal wieder frisches Grün für Abwechslung, zumindest auf der NDR-Route, die der Sender potenziellen Logistik-Radlern vorschlägt.

Oder sind Sie noch im Schifffahrtsmuseum in Duisburg? Hier in Duisburg, wo die Ruhr in den Rhein fließt, finden Logistik-Interessierte nichts Geringeres als den größten Binnenhafen der Welt vor. Wir bleiben also bei Superlativen. Und auch dieser Hafen lässt sich auf mehreren Erlebnistouren prima mit dem Rad durchfahren. Containerhäfen und Rheinromantik sind nur wenige Radumdrehungen voneinander entfernt, so kommen alle auf ihre Kosten.

Futureland in Europas größtem Seehafen Rotterdam

Eigentlich müssen Sie sich von Duisburg nur den Rhein Richtung Nordsee treiben lassen – aber es gibt auch komfortablere Möglichkeiten, um zu Europas größtem Seehafen in Rotterdam zu gelangen. Viele Aussichtspunkte, die der Hafen auf einer Länge von rund 40 Kilometern zwischen Stadt und Meer bietet, lassen sich sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad erkunden. Geeignete Routen stellt der Port of Rotterdam selbst zur Verfügung. 

Ein guter Ausgangspunkt ist der Port Pavilion mit seiner Fülle von Informationen und Tipps für die Erkundung des Hafens. Außerdem sollte man sich das Futureland nicht entgehen lassen. Es liegt im modernsten Teil des Hafens auf der Maasvlakte 2, die nicht nur mit modernsten Containerterminals und den größten Seeschiffen aufwartet, sondern auch mit neuesten Innovationen im Energie- und Offshore-Bereich. Vom Panoramadeck des Futurelands hat man einen fantastischen Überblick und interaktive Angebote machen den Hafen erfahrbar. Das geht aber auch mit Bus und Fährtouren, die am Futureland starten.

Airbus-Werkstouren

Vom Wasser in die Luft – die Produktion von Flugzeugen ist ein faszinierendes Schauspiel, das sich an den deutschen Airbus-Standorten in Hamburg, Bremen und Stade hautnah miterleben lässt. 

Werkstouren beim weltweit größten Flugzeughersteller begeistern große und kleine Technikfreunde. Rundgänge zu Fuß durch die Endmontage sind in Hamburg-Finkenwerder ein besonderes Highlight, aber auch die Tragflächenproduktion in Bremen sowie die Fertigungshallen in Stade, dem Airbus-Kompetenzzentrum für Kohlefaserverbundwerkstoffe, sind beeindruckend. 

LKW-Friedhof in Oberhausen

Wahre Schätze aus der Wirtschaftswunderzeit lassen sich auf dem LKW-Friedhof entdecken, der sich auf einem Industriegelände am Rande des Einkaufszentrums Centro in Oberhausen befindet. 

Ein LKW-Liebhaber herrscht hier über einen riesigen Fuhrpark von mehr als 250 stillgelegten Nutzfahrzeug-Legenden. Eigentlich gehört das Gelände zu einer LKW-Werkstatt, die auf ein enormes Reservoir seltener Ersatzteile zurückgreifen kann. Offizielle Besichtigungszeiten für die Raritäten gibt es nicht, aber die Besitzer von Nutzfahrzeuge Hoffmann werden LKW-Begeisterte bestimmt nicht vom Hof jagen.

Größter Rasthof Europas für LKW in Ashford

Wer es eher mit den fahrenden LKW hält, kriegt davon jede Menge auf Europas größtem Autohof für LKW zu sehen. Der Ashford International Truckstop liegt rund zehn Kilometer entfernt von der Einfahrt zum Eurotunnel auf der englischen Seite. Die 650 LKW-Stellplätze werden flankiert von einem nicht minder beindruckenden Zusatzangebot: Fitnessstudio, Restaurant, Sportsbar, Supermarkt: Hier ist an alles gedacht.

Truckracing Championship 2023

Und wer schließlich LKW am liebsten in Bewegung – oder sogar in sehr schneller Bewegung – sieht, ist auf der Truckracing-Europameisterschaft genau richtig. Sie macht von Mai bis Oktober auf acht Stationen in Europa halt, darunter LeMans und der Nürburgring. Neben den Zugmaschinen, die ihre rasanten Runden auf den Pisten drehen, bietet das Begleitprogramm beste Unterhaltung für die ganze Familie.

Europa durchfahren auf der E 45 und E 60

Sie bieten kein Wild-West-Feeling wie die legendäre Route 66 – dennoch lohnt es sich unbedingt, die Europastraßen 45 und 60 zu befahren und zu erfahren. Die E 45 ist die Nord-Süd-Tangente von der Südküste Siziliens bis ins norwegische Alta nördlich des Polarkreises: mehr klimatische Abwechslung in Europa gibt es nicht. Über die Straße von Messina und über den Skagerrak sind kurze Fährpassagen erforderlich, sonst gelingt die gut 5.000 Kilometer lange Fahrt durch ganz Italien, einen Zipfel von Österreich und in ganzer Länge durch Deutschland, Dänemark sowie Schweden komplett auf eigenen Reifen.

Mit über 6.500 Kilometern ist die E 60 noch länger, sie reicht aber auch vom belgischen Nordseehafen Brest bis an die kirgisische Grenze zu China. Die durchfahrenen Länder sind Frankreich, die Schweiz, Österreich, Deutschland, Ungarn, Rumänien, Georgien, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan – von den Nordseedünen über die Alpen und den Kaukasus bis zum Tian Shan-Hochgebirge. Längere Fährpassagen über das Schwarze und das Kaspische Meer sorgen für willkommene Fahrpausen. Zahlreiche spannende und neue Eindrücke sind garantiert – aber bis zu ihrem hochasiatischen Ende dürfte die E 60 wohl nur etwas für absolute Abenteurer sein.

Reisen mit dem Frachtschiff

Zum Abschluss noch ein Tipp für Freunde der Seefracht: Es ist tatsächlich möglich, eine Reise auf einem Frachter anzutreten. Es gibt sogar Agenturen, die auf Frachtschiffreisen spezialisiert sind. Das ist nicht nur für Menschen interessant, die sich für großformatige Logistik interessieren, sondern auch für Umweltbewusste. Die eigene Reise heizt weder die Nachfrage im Personenflugverkehr noch nach Kreuzfahrten an und in Relation zum Frachtgewicht des Schiffes beläuft sich der persönliche ökologische Fußabdruck bei der Reise quasi auf null (wobei der Frachter natürlich meist mit umweltfreundlichem Schweröl unterwegs ist, aber es entsteht eben keine zusätzliche Emission).

Gleichwohl überwiegen die Mankos: Komfort und verfügbare Plätze sind begrenzt, die Reise dauert lang, kann sich dabei durchaus um ganze Tage verlängern und ist zudem teuer. Außerdem bieten nicht alle Reedereien Kapazitäten für Reisegäste an und manchmal sind nirgends Plätze verfügbar. Wenn man einen festen Termin in Übersee hat, kommt die Frachtschiffreise nicht in Frage – bei ihr ist wirklich der Weg das Ziel.

Reiseziele für Logistiker: Darauf achten Logistik-Fans im Urlaub

Unsere Vorschläge passen übrigens ganz hervorragend zu den Vorlieben der deutschen Logistik-Profis. Eine brancheninterne Umfrage hat ergeben, dass Menschen, die in der Logistik und im Lieferketten-Management tätig sind, gerne individuell verreisen, auf Nachhaltigkeit achten und Reiseziele bevorzugen, bei denen die Anreisezeit in einem vernünftigen Verhältnis zur Aufenthaltsdauer steht – da kommen unsere inländischen Attraktionen ja gerade recht.

Wie auch immer Sie Ihren Urlaub gestalten: Wir von DHL Freight wünschen Ihnen eine erholsame Urlaubszeit und freuen uns darauf, bald wieder gemeinsam die Logistik von Morgen gestalten zu können.

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