Unternehmen / Lesezeit: ~ 3 Min.

In der Ruhe liegt die Kraft

Wilhelm Krah

Es gibt Menschen, die machen ihren Job mit viel Herzblut, aber ohne großes Tamtam. Wilhelm Krah, Programm-Manager in der Abteilung HR Programs & Performance bei DHL Freight, ist so jemand.

  • Alter: 36
  • Beruf: Programm-Manager in der Abteilung HR Programs & Performance bei DHL Freight
  • Bei DHL seit: 2015
  • Leidenschaft: Coaching
  • Lieblingsmusik: Hip-Hop und Punk
  • Lieblingsmannschaft: 1. FC Köln und Baltimore Ravens

Multitasking ist das, was ich am wenigsten kann“, sagt Wilhelm Krah mit einem leichten Lächeln und klappt vorsichtig sein Notebook zu. Wilhelm, kurz Will, ist 36 Jahre alt, stattliche 1,90 Meter groß, hat einen wachen Blick und einen festen Händedruck.

Das Esszimmer in der Wohnung der jungen Familie ist trotz der improvisierten Ecke fürs Homeoffice gemütlich. Aus dem Nebenzimmer sind gedämpft Kinderstimmen zu hören. Es gibt Kaffee, der aus bunten Gläsern dampft. Unkompliziert geht es hier zu, aber immer mit einer angenehmen Portion Aufmerksamkeit: Ob es in Ordnung gehe, Kaffee aus Gläsern zu trinken, fragt Will. Die Becher seien aus.

Vom Dorf in die Unternehmensberatung

Eigentlich komme er vom Bauernhof, erzählt Will mit ruhiger Stimme. „Bis zur Pubertät waren mir Städte wie Köln oder Bonn quasi kein Begriff.“ Für das Studium der Wirtschaftspsychologie verlässt er schließlich seinen Heimatort Dörrenberg, ein 70-Einwohner-Dorf im Bergischen Land, und zieht in die Domstadt am Rhein.

Mit dem Bachelor in der Tasche macht Will dann seine ersten Berufserfahrungen in einer Stuttgarter Unternehmensberatung. „Das war eine spannende Zeit. Von vielem, was ich damals handwerklich gelernt habe, profitiere ich heute noch. Mir war aber auch klar, dass ich irgendwann noch meinen Master machen möchte.“ Gesagt getan, für den Master in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre geht Will nach Dänemark und Tschechien.

„Offen und respektvoll miteinander umzugehen, ist für mich das A und O. Und mit einer guten Grundstimmung kommen am Ende alle besser durch den Tag.“

Über Umwege zu DHL Freight

2014 verschlägt es Will dann für ein Praktikum zu DHL Group. Ihm gefällt es im Unternehmen und er entschließt sich zu bleiben. Nach verschiedenen Stationen bei Post & Paket Deutschland und in der Konzernzentrale in Bonn erfährt er im April 2022, dass bei DHL Freight im Team von Christina Giesen-Ruhl eine Stelle frei wird. Will zögert nicht lange und bewirbt sich. „Mir war klar, dass kein Job der Welt besser sein kann, als für Tina zu arbeiten. Denn die Zeit mit ihr als Führungskraft war einfach großartig.“ Mit Christina hatte Will bereits von 2018 bis 2021 in der internen Konzernmarktforschung (MRSC) zusammengearbeitet.

Mammutprojekt EOS

Heute beschäftigt sich Will bei DHL Freight mit einem Thema, das wohl jede und jeder im Konzern kennt: die Employee Opinion Survey, kurz EOS. Gemeinsam mit Teamleiterin Christina sorgt Will dafür, dass die alljährliche Mitarbeiterbefragung in jedem Freight-Land und jeder Freight-Organisation ausgerollt und umgesetzt wird.

„Eigentlich mache ich klassische Projektmanagement-Jobs. Konkret heißt das: Zusammen mit einem Team aus Kolleginnen und Kollegen in den Freight-Ländern und diversen Stakeholdern zerlegen wir ein ‚großes‘ Thema, wie zum Beispiel die Einhaltung der Vorschriften bei HR-Prozessen, in mehrere Arbeitsstränge und Zeitleisten, um Schritt für Schritt einem Gesamtziel näher zu kommen“, erklärt Will.

Das klingt nach einer Handvoll anspruchsvoller Aufgaben und viel Verantwortung. Wills Art und Weise darüber zu reden hingegen ist irgendwie entschleunigend. Er wählt seine Worte mit Bedacht und gibt seinen Erläuterungen den nötigen Raum. „Ich arbeite in einer ganz kleinen, aber feinen Abteilung, in der jeder so etwas wie eine Super-Fähigkeit hat. Meine Kollegin Nicole La Roche-Rose ist zum Beispiel die Expertin für HR-Kennzahlen und Reporting.“ Will ist ein geerdeter Typ. „Wenn um mich herum Hektik ausbricht, werde ich ruhig“, sagt er.

Ich mache zwar einen sehr akademischen Schreibtischjob, kann aber trotzdem mit der Motorsäge umgehen

Wilhelm „Will“ Krah

Klar gebe es ab und an auch mal stressige Phasen, insgesamt gehe es in seinem Team aber sehr kollegial und harmonisch zu, meint Will. „Wir haben eine fantastische Arbeitsatmosphäre. Ich weiß zum Beispiel, dass es in Ordnung ist, auch mal etwas falsch zu machen. Das ist dann kein Drama, sondern eine gute Gelegenheit, die Dinge beim nächsten Mal anders anzugehen.“

Und auch außerhalb seines Teams fühlt sich Will bei DHL Freight wohl: „Die Division ist einerseits sehr international und andererseits bodenständig und unkompliziert. Das mag ich persönlich total.“

Seit 2017 arbeitet Will in Teilzeit. „Ich glaube, ich wollte mir selbst lange Zeit nicht eingestehen, dass ich eigentlich gerne ein paar Stunden weniger pro Woche arbeiten würde“, sagt er und schmunzelt. „Jetzt bin ich dankbar dafür, dass es möglich ist und von meiner direkten Vorgesetzten bis hin zum Freight HR-Chef alle offen für das Arbeiten in Teilzeit sind. Gerade in einem so kleinen Team will das gut organisiert sein.“

Bei einer Runde auf dem Longboard kann Will gut abschalten. Für den Weg ins Büro nimmt er aber lieber das Fahrrad.

Leidenschaft Coaching

Das Plus an Freizeit durch die 80-Prozent-Stelle bietet Will die Möglichkeit, seiner großen Leidenschaft mehr Aufmerksamkeit zu schenken: dem Coaching. „Das Interesse daran begann bei mir eigentlich schon im Studium“, erzählt er. Während seiner Zeit in der internen Konzernmarktforschung absolviert Will schließlich die Ausbildung zum systemischen Berater.

Inzwischen können auch Kolleginnen und Kollegen von DHL Group von Wills Coaching-Expertise profitieren. Möglich macht das der Internal Coaching Pool. Dieser steht allen Mitarbeitenden konzernweit zur Verfügung. „Das ist wirklich ein tolles Projekt“, findet Will. „Und es ist schön zu sehen, wie ausgebildete Coaches aus allen möglichen Teilen des Konzerns ihre Fähigkeiten zur Verfügung stellen, um unkompliziert mit Kolleginnen und Kollegen an deren Themen zu arbeiten.“

Die bunten Gläser sind leer, der Kaffee ist ausgetrunken. „Ich muss jetzt leider direkt weiterjetten“, sagt Will. Er klappt seinen Laptop auf und wirft einen Blick in seine Mails. „Länger als eine halbe Stunde sollte die Besprechung aber nicht dauern, da nehmen wir im Team schon Rücksicht drauf“, sagt er. Keine Sekunde später fliegt im Nebenzimmer unter lautem Krachen ein Fußball gegen die Wand. Will schüttelt leicht den Kopf und greift nach seinem Headset. Der Feierabend naht. Bald gehört Will wieder voll und ganz seiner Familie.

Redakteur/in:

Tobias Buchwald

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