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FTL und LTL in der Straßenfracht: Was ist wann die beste Lösung?

FTL LTL Truck Forklift

Jede Branche hat ihre eigenen Fachbegriffe. Das vereinfacht die Kommunikation unter Insidern. Die Logistik macht hier keine Ausnahme. Was den einen den Alltag erleichtert, lässt manch andere rätseln: FTL-Logistik, LTL-Logistik – was bedeutet das alles genau? In diesem Artikel erklären wir, was Komplett- und Teilladungen im Bereich Straßengüterverkehr unterscheidet, wo die Vor- und Nachteile liegen und was wann am besten geeignet ist.

FTL und LTL: Wofür stehen die Abkürzungen?

Wie so vieles im modernen Wirtschaftsleben kommen auch die Kürzel FTL und LTL aus dem Englischen. FTL steht für Full-Truck-Load. Auf deutsch ist das eine Lkw-Komplettladung. LTL wiederum ist die Abkürzung für Less-Than-Truck-Load. Im Deutschen spricht man hier von Lkw-Teilladung.

Wenn also ein Auftraggeber bei einem Transportunternehmen für seine Sendung einen ganzen Lkw bucht und dessen Ladekapazität ausfüllt, ist das eine FTL. Der Versender hat bei einem FTL-Transport die Sicherheit, dass der gebuchte Lkw seine Ware exklusiv transportiert und sie ohne Zwischenbeladungen sowie die dafür notwendigen Stopps direkt vom Aufgabeort zum Empfänger gelangt.

Bei der LTL hingegen wird nur eine begrenzte Lkw-Kapazität beansprucht. Die aufgegebene Fracht nimmt somit nur einen Teil des Laderaums ein. Frachtunternehmen kombinieren in der Regel Teilladungen verschiedener Kunden, um die Ladekapazität voll zu nutzen. Bei LTL-Fahrten werden also Waren von mehreren Versendern an mehrere Empfänger geliefert.

Und was ist PTL?

Ein Sonderfall im Teilladungsverkehr ist PTL, die Part-Truck-Load. Bei der PTL steuert der Transporteur zwischen Abgangs- und Bestimmungsort meist keine weiteren Um-, Be- und Entladeorte an. Hier gibt es in der Regel also weniger Zwischenstopps in Verteilerzentren. Solche Teilladungen können zum Beispiel bei sperrigen Gütern wie Maschinen in Betracht kommen, die viel Platz benötigen, aber nicht den gesamten Frachtraum ausfüllen, der in diesem Fall frei bleiben kann.

Wann ist FTL am besten?

Wenn das Volumen der Fracht so groß ist, dass es einen ganzen Lkw-Laderaum ausfüllt, ist FTL natürlich die ideale, wenn nicht die einzige Lösung. Auch wenn die Lieferzeit ein wichtiger Faktor ist und man daher Zwischenhalte und Umladungen ausschließen möchte, bietet FTL Vorteile. Oder die Ware ist sehr empfindlich, weswegen man vermeiden möchte, dass sie mit anderen Gütern gemeinsam transportiert wird und bei Beladevorgängen zusätzlicher Gefahr ausgesetzt wird.

Wann ist LTL am besten?

LTL ist vor allem dann die geeignete Transportart, wenn die eigene Sendung den verfügbaren Laderaum des Lkw nicht ausfüllt – in Zeiten des E-Commerce mit zahlreichen unterschiedlichen und gleichzeitig eher leichten und kleineren Sendungen kommt das immer häufiger vor. Deshalb hat in den letzten Jahren LTL an Bedeutung gewonnen. Für alle Marktteilnehmer, die oft Güter versenden, die keine volle Ladefläche ausfüllen, bietet sich LTL in besonderem Maße an.

Komplett- und Teilladungen – Vor- und Nachteile im Überblick

FTLLTL

FTL

Vorteile

  • kurze Lieferzeit (schnellere Verladung ohne Zusammenfassung von Teilladungen; keine Umwege, Zwischenstopps und Umladungen auf dem Transportweg)
  • Sämtliche Waren kommen gleichzeitig beim Empfänger an

Nachteile

  • Eine exklusive Lieferung hat einen höheren Preis
  • FTL ist wenig geeignet bei kleiner Frachtmenge oder Fracht mit geringem Volumen

LTL

Vorteile

  • preisgünstig, weil sich mehrere Versender die Frachtgebühr teilen
  • auch für den Versand geringer Frachtmengen geeignet

Nachteile

  • längere Lieferzeit (Zusammenstellung von Teilladungen notwendig; Umwege, Zwischenstopps und Umladungen auf dem Transportweg)
  • Das Zusammenfassen von Teilladungen erfordert eine präzise Kalkulation der Frachtkapazität, Wegstrecke und Lieferzeiten

FTL-LTL-intermodal: Komplett- und Teilladungen bei anderen Frachtarten

Das Prinzip von Komplett- und Teilladungen gibt es auch bei anderen Frachtarten. Im Bereich Schienengüterverkehr bleibt bei einer kompletten Wagenladung das Transportgut wie bei der FTL ohne weiteren Umschlag im Güterwaggon. Bei der Seefracht spricht man analog zu FTL und LTL von FCL (Full-Container-Load) und LCL (Less-Than-Container-Load). Allerdings werden bei FCL verplombte Container verladen und es ist im Gegensatz zur FTL unerheblich, ob der Frachtraum des Containers voll ausgeschöpft wird.

Beim intermodalen Transport – das heißt, wenn bei der Beförderung des Frachtguts zwischen verschiedenen Transportmitteln gewechselt wird – beschleunigen Komplettladungen die Lieferung. Zum Beispiel, wenn Container direkt und ohne geöffnet zu werden vom Güterzug auf Container-Sattelzüge umgeladen werden.

Fazit

FTL und LTL bieten Versendern und Empfängern unterschiedliche Vorteile – je nachdem, was versendet werden soll oder wie groß das Zeitfenster sein darf. Als erfahrener Straßentransportanbieter beraten wir Sie gerne, wenn Sie unsicher sein sollten, welche Versandart für Sie optimal ist – damit Ihre Fracht schnell, effizient, sicher und möglichst nachhaltig ans Ziel gelangt. Mit DHL Freight finden Sie immer die passende Lösung.

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