Unternehmen / Lesezeit: ~ 1 Min.

Ressourcen sparen beflügelt

Eine Karosserie mit geringem Luftwiderstand ist ein echtes Plus, wenn es ums Spritsparen geht. DHL Freight zeigt, dass auch Lkw-Aufbauten gut im Wind liegen und die Umweltbilanz von Brummis verbessern können.

Bei aerodynamischen Modifikationen ist Fantasie gefragt. So hat DHL seine grüne Fahrzeugflotte um über 1.300 speziell geformte Teardrop-Trailer erweitert. Die Tropfenform mit dem kurvenförmigen Dach verringert Luftverwirbelungen, reduziert somit den Luftwiderstand und senkt den Kraftstoffverbrauch – im Vergleich zu konventionellen schweren Lkw um bis zu zehn Prozent. „Grüne Transportlösungen sind aus einem zeitgemäßen Logistikgeschäft nicht mehr wegzudenken. Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern und Kunden intensiv an maßgeschneiderten Lösungen für ihre ganz speziellen Transportanforderungen gearbeitet. Teardrop-Trailer sind hierfür ein ausgezeichnetes Beispiel. Sie tragen dazu bei, die mit unserem Geschäft einhergehenden Umweltbelastungen zu reduzieren“, so CEO DHL Freight Deutschland Bernhard Wirth.

Im Praxistest: „Flügel“-Anbauten für Lkw

[Foto: DHL]
[Foto: DHL]

In Belgien hat DHL Freight ein weiteres Projekt zur Verbesserung der Lkw-Aerodynamik gestartet. Dabei geht es um sogenannte Boat Tails, Heckklappen, die eine ähnliche Wirkung wie Winglets an Flugzeugflügeln haben. Damit können Lkw bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern mindestens einen Liter Diesel pro 100 Kilometer einsparen. Das zeigen erste Erfahrungen und bestätigt auch eine Studie der Technischen Universität Delft. Da kommt einiges zusammen, denn schwere Lkw erreichen Fahrleistungen von 100.000 Kilometern und mehr im Jahr. Entsprechend lassen sich pro Fahrzeug Jahr für Jahr über 1.000 Liter Diesel sparen. „Wir gehen davon aus, dass sich die Flügel spätestens zur halben Lebensdauer eines Trailers amortisieren“, berichtet Christoph Schönwandt, Head GoGreen & Corporate Projects bei DHL Freight.

Da die Anbauten den Lkw um 50 Zentimeter verlängern, müssen für einen europaweiten Einsatz sämtliche Länder ihre Gesetze modernisieren. Im Rahmen von Übergangsregelungen ist der Einsatz aber bereits heute möglich – wie im Fall der fünf Pilot-Fahrzeuge in Belgien. Die ersten Reaktionen dort sind ausgesprochen positiv. „Ich habe die Auflieger gleich ausprobiert. Sowohl das Öffnen als auch das Schließen der Boat Tails gehen ohne Probleme in wenigen Sekunden“, sagt Tom de Vleeschouwer, Senior Operations Manager Euroline DHL Freight Belgien. Die nächste, wesentlich größere Tranche von Trailern mit Boat Tails ist inzwischen nachbestellt.

Beide Innovationen passen perfekt zur Gesamtstrategie der Deutschen Post DHL Group und tragen dazu bei, die ambitionierten Konzernklimaschutzziele zu erreichen: bis 2050 alle logistikbezogenen Emissionen auf null zu reduzieren und bis 2025 unter anderem die CO2-Effizienz um 50 Prozent gegenüber 2007 zu steigern.

Sie wollen noch mehr über dieses Thema erfahren?

Die Autoren unseres Artikels stehen Ihnen gerne für Ihre Rückfragen bereit. Senden Sie uns einfach eine Nachricht über das Kontaktformular und wir steigen gemeinsam mit Ihnen tiefer in das Thema ein.

Ähnliche Artikel

Unternehmen

Smarter transportieren

Die UN-Expertenkommission zum nachhaltigen Transport hat ihre Ergebnisse präsentiert. Sie fordert eine durchdachte Zukunftsstrategie mit umweltfreundlichen Antrieben, weniger unnützen Wegen und besserer Infrastruktur.

19. Januar 2017 / Lesezeit: ~ 1 Min.