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(Wir sind) die Roboter

Deutsche Post DHL Studie: Kollaborative Roboter in Zukunft unverzichtbar in der Logistik

„Wir sind die Roboter, wir sind auf alles programmiert und was du willst, wird ausgeführt“, vor 38 Jahren hat der Song von Kraftwerk Musikgeschichte geschrieben. Maschinen, die die Arbeit von Menschen machen, das ist ein alter Menschheitstraum. Während in der industriellen Fertigung beispielsweise im Automobil- oder Maschinenbau Industrieroboter bereits zum Standard gehören, gibt es in der Logistik noch Nachholbedarf. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die Prozesse an 80 Prozent aller Logistikstandorte immer noch manuell ablaufen.

Das wird sich bald ändern, so die Prognose des Trend-Reports „Robotics in Logistics“, den die Deutsche Post DHL veröffentlicht hat. Demnach werden kollaborative Roboter die Lieferketten grundlegend verändern. So könnten Logistikroboter zum Beispiel in Kürze bei der Kommissionierung und Verpackung sowie dem Transport von Waren unterstützen.

„Roboter werden in vielen Branchen eingesetzt, haben sich aber in der Logistik aufgrund der Komplexität der Prozesse noch nicht richtig durchgesetzt“, sagt Matthias Heutger, Senior Vice President Strategy, Marketing & Innovation, DHL Customer Solutions & Innovation. „Die Steuerung unendlich vieler Produkt- und Prozesskombinationen in Zusammenarbeit mit Menschen in geschlossenen Räumen ist für Roboter eine Herausforderung. Seit kurzem aber zieht die Technologie nach, da flexible, kostengünstige und kollaborative Roboter zunehmend gefragt sind.“

Treiber der Entwicklung sind der wachsende E-Commerce einerseits, der Mangel an qualifizierten Beschäftigten und der Zwang zur Konsolidierung andererseits. Anders als im stationären Handel oder in der Industrieproduktion, braucht die Warenlogistik hochindividuell arbeitende Maschinen. Zwischen sieben und 15 Meilen legt ein Lagerarbeiter pro Schicht zurück, um die bestellten Artikel zusammenzustellen. Ein Roboter, der diese Arbeitskraft ersetzen kann, muss sich selbstständig bewegen können, er muss greifen und sehen können.

Die DHL-Studie stellt hierfür realistische Szenarien vor, die anschaulich zeigen, wie intelligente Roboter die Lieferketten oder auch den Sortiervorgang optimieren. Sie umfassen die gesamte Supply Chain vom selbstfahrenden Lkw über mobile Roboter, die die Waren entladen, von Drohnen bis hin zu Exoskelett-Anzügen. Damit ausgerüstet können Menschen problemlos schwere Lasten von bis zu 80 Kilogramm tragen.

[Foto: DHL]
[Foto: DHL]

Entsprechend wird aller Orten in die Entwicklung von Robotern investiert: Die EU steckt im Rahmen des SPARC-Programms der Europäischen Kommission rund 700 Millionen Euro in die Roboterforschung, China und Russland wollen rund 200 Millionen Dollar in ein gemeinsames Forschungszentrum investieren. Ein Konsortium von 180 europäischen Unternehmen will in den nächsten vier Jahren 2,1 Milliarden Euro an Forschungsgeldern sammeln.

Der Trend-Report „Robotics in Logistics“ beleuchtet aktuelle Entwicklungen in der Robotertechnik aus der Perspektive führender Experten aus Wissenschaft und Praxis und ist Teil des übergreifenden „Logistics Trend Radars“, mit dem DHL für die Logistikindustrie relevante Trends und Technologien identifiziert.

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