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DHL Freight Schweden senkt CO2-Emissionen um 50 Prozent

DHL Freight Schweden hat seine CO2-Emissionen um die Hälfte gesenkt und erzielt damit ein für 2025 gesetztes Nachhaltigkeitsziel bereits heute. Jetzt geht es darum, diesen Erfolg aufrechtzuerhalten und Nachhaltigkeit auch langfristig zu sichern.

DHL Freight Schweden hat seine CO2-Emissionen im Vergleich zu 2008 bereits im Jahr 2016 halbiert. Pro zurückgelegte Tonnenkilometer ist das ein Rückgang um 54 Prozent. 2018 lag der Rückgang bei 48 Prozent. Das Ziel ist jetzt, eine Reduzierung um 50 Prozent bis 2025 aufrechtzuerhalten. DHL Freight Schweden und seine Subunternehmer betreiben eine Inlandsflotte von 2.000 Fahrzeugen – vom Kleintransporter bis zum größten Lkw. Sie alle arbeiten Hand in Hand zusammen, um die CO2-Emissionen zu senken – ein wichtiger Bestandteil der Mission 2050 von Deutsche Post DHL Group.

Der Teardrop-Trailer: Auch mit ausgeklügelter Aerodynamik lässt sich Treibstoff einsparen. (Bild: DPDHL Group)

Der frühe Erfolg gründet weitgehend auf dem Einsatz des Biokraftstoffs HVO. Dabei handelt es sich um hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oil, HVO) von Pinienbäumen, die in Fahrzeugen mit modernen Dieselmotoren ohne weiteres verwendet werden können. Die Einrichtung von Tankstellen war ein kritischer Bestandteil der Mission.

„Derzeit beträgt der Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen 38 Prozent. 2016 lag der Anteil 50 Prozent“, sagt Maria Nilsson Ohman, Sustainability Manager bei DHL Freight in Schweden. „Dieser Rückgang hat ökonomische Gründe. Bis Mitte 2018 war HVO genau so teuer wie Dieselkraftstoff, der nur einen Anteil von 26 Prozent hydrierter Pflanzenöle enthält. Mittlerweile ist reines HVO jedoch teurer als Diesel.“

Anteil von Biokraftstoffen gesetzlich vorgeschrieben

Schweden hat aufgrund der nationalen Vorschriften einen Vorsprung im Kampf gegen den Klimawandel. „Das Gesetz schreibt vor, die CO2-Emissionen bis 2045 netto auf Null zu senken. Der Transportsektor muss seine Emissionen bis 2030 um 70 Prozent reduzieren“, erläutert Nilsson Ohman. „Seit dem Sommer 2018 sind unsere Subunternehmer verpflichtet, 25 Prozent ihres Kraftstoffbedarfs durch erneuerbare Kraftstoffe zu decken. Vorher waren gesetzlich nur fünf Prozent vorgeschrieben.“

Die Nachhaltigkeitsmanagerin schreibt das Verdienst für diesen Erfolg den Geschäftspartnern von DHL Freight zu. „Diese Wende wäre ohne die Mitarbeit unserer Subunternehmer nicht möglich gewesen. Sie sind unsere Helden. Ich kann ihnen einen Anstoß geben und sie unterstützen, doch sie selbst sind es, die den Wandel im Tagesgeschäft bewirken.

Zukunftssichere Nachhaltigkeit

Freight Schweden will sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Der deutliche Rückgang der Emissionen muss zukunftssicher gemacht werden. „Schwedische Kunden kaufen etwa 30 Prozent der weltweiten HVO-Produktion. 80 Prozent des von uns verbrauchten HVO-Kraftstoffes wird importiert. Was passiert, wenn Deutschland ein Gesetz erlässt, das den Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen im Kraftstoff-Mix festlegt?“, fragt Nilsson Ohman. „Könnten schwedische Unternehmen diese Kraftstoffe dann immer noch kaufen? Würde es zu einem Preiskrieg kommen?“

Alternativen

Andere Lösungen für die Zukunft sind bereits auf dem Tisch, aber noch nicht voll einsatzfähig. „Manche Subunternehmer aus unserem Netzwerk tanken Rapsöl und Ethanol. Wir untersuchen, wie wir den Einsatz von Flüssiggas erhöhen können“, sagt Nilsson Ohman. „Ich glaube, dass Flüssiggas in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird – bis auch Schwerlastfahrzeuge elektrisch fahren können. Heute setzen wir in einigen Städten kleine Elektrofahrzeuge ein. Auch ein Lastenfahrrad haben wir im Testbetrieb.“

DHL Freight Schweden untersucht auch eine stärkere Nutzung von Schienennetzwerken und hofft auf elektrifizierte Straßen. Hierfür stehen jedoch noch keine Geschäftsmodelle zur Verfügung. Neben Schienenlösungen erkunden wir auch Möglichkeiten für den Einsatz von 34 Meter langen Fahrzeugen.“

Trotz der noch anstehenden Herausforderungen können die schwedischen Kollegen von sich sagen, dass sie mit gutem Beispiel vorangehen.

Redakteur/in:

Michel Munger

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