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Helden der Nacht

Fahren, wenn andere stehen: DHL Freight Dänemark bringt seit zwei Jahren dringend benötigte Lieferungen zu Baustellen, Werkstätten, Fabriken und anderen Orten – alles zwischen Mitternacht und sieben Uhr. Dabei begegnen die Fahrer keinem Menschen, schaffen aber insgesamt bis zu 2.000 Lieferungen täglich – praktisch fehlerfrei.

Dass die Straßen mitten in der Nacht freier sind als tagsüber, ist wenig überraschend. Aber genau diesen Umstand macht sich DHL Freight in Dänemark bei der Nightly Delivery zu Nutze: Ab circa 23 Uhr verlassen bis zu 70 Lkw sieben Hubs in ganz Dänemark und machen sich auf den Weg zu Baustellen, Autohäusern, Werkstätten oder Fabrikhallen. Auf den Tourplänen stehen durchschnittlich 2.000 Lieferungen, die Zahl möglicher Destinationen liegt bei rund 5.000.

Einfach selber reinlassen

Das Besondere beim Nachttransport: Die Fahrer treffen während der Auslieferung kaum eine Menschenseele. Denn die Ziele liegen verlassen da, die Arbeiter kommen erst am nächsten Morgen wieder. Die Fahrer von DHL Freight haben daher entweder eine Codekarte, einen Schlüssel oder eine andere Zugangsberechtigung zu den Lieferorten und lassen sich selbst herein.

Dadurch weiß das Scan-System automatisch‚ OK, die Sendung ist an dem vorher exakt bestimmten Ort hinterlegt worden‘. Die Fahrer sind damit entlastet und wir können dem Kunden die notwendigen Auslieferungsinformationen senden.

Ole Mørk, Managing Director DHL Freight Dänemark

Das richtige Regal ist eingezeichnet

Aber auf eine Baustelle zu kommen, ist eine Sache, dort eine Lieferung mit Ersatzteilen auffindbar zu hinterlegen eine ganz andere. „Unsere Zieladressen reichen von der kleinen Lackiererei bis zur Großbaustelle. Von daher müssen unsere Kunden schon sehr genau definieren, wo die Sendung abzulegen ist“, sagt Ole Mørk, Managing Director DHL Freight Denmark.

Dafür haben die Fahrer für die einzelnen Stopps auf ihrer Tour präzise Pläne dabei und wissen so, in welchem Container oder hinter welcher Tür oder unter welcher Plane der Ablageort ist. Am Ablageort ist ein Barcode angebracht, der zusammen mit dem Code auf der Verpackungseinheit eingescannt wird. „Dadurch weiß das Scan-System automatisch ‚OK, die Sendung ist an dem vorher exakt bestimmten Ort hinterlegt worden‘. Die Fahrer sind damit entlastet und wir können dem Kunden die notwendigen Auslieferungsinformationen senden“, so Ole Mørk.

Immer gut informiert

Sind die gescannten Informationen einmal im Computersystem, stehen sie über einen online verfügbaren Control Tower auch den Kunden zur Verfügung. Und zwar mit referenzierten GPS-Daten, sodass alle Beteiligten, Sender wie Empfänger, jederzeit nahezu auf den Meter genau sehen können, wo die Fracht abgelegt wurde.

Tagsüber Transfer, Nachts Auslieferung

Zur Geschichte des eher ungewöhnlichen Projektes sagt Ole Mørk: „Wir haben das Nachtprojekt mit einem Großkunden gestartet, dessen Sendungen praktisch direkt aus seiner Fabrik auf unsere Lkw geladen werden. Das ist auch heute noch so, aber inzwischen sind viele weitere Kunden dazu gekommen, die unseren besonderen Service nutzen.“

Gigantische Erfolgsquote

Und damit nahm das gesamte Projekt seinen Lauf. Ständig wird dabei auch verbessert und weiter gedacht: So sollen die Papierbeschreibungen des Ablageortes bald der Vergangenheit angehören, alles soll in eine App für den Fahrer integriert sein. Das Rollout erwartet der Dänemark-Chef noch für dieses Jahr. Auf den Erfolg seiner Prozesse ist er aber jetzt schon stolz: „99,6 Prozent unserer Sendungen sind on time und on target – das soll uns erst einmal einer nachmachen. Der Erfolg zeigt, was alles möglich ist, wenn alle – vom Management bis zum Lagerarbeiter – an einem Strang ziehen!“

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