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Verlängerung der Mautbefreiung für emissionsfreie Lkw in der EU

News on toll exemption for Zero-Emission trucks

Ein positives Signal für den nachhaltigen Straßengüterverkehr in Europa: Das Europäische Parlament hat dem Vorschlag der EU-Kommission zugestimmt, den Mitgliedstaaten zu ermöglichen, emissionsfreie Lkw und Busse bis zum 30. Juni 2031 von nationalen Mautgebühren zu befreien. DHL begrüßt diese Entwicklung und bekräftigt sein Engagement, gemeinsam mit den politischen Akteuren eine Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs voranzutreiben.

Anteil des emissionsfreien Lastverkehrs ist nach wie vor gering

Um die Wettbewerbsfähigkeit des nachhaltigen Straßenverkehrs zu fördern, sind emissionsfreie Schwerlastfahrzeuge in der EU von Maut- und Straßennutzungsgebühren befreit. Insbesondere möchte die EU-Kommission Elektro- und Wasserstofftechnologien unterstützen. Die Mitgliedsländer erlassen jeweils eigene Regelungen, die von den nationalen regulatorischen Rahmenbedingungen abhängen. Die EU-weite Befreiung läuft am 31. Dezember dieses Jahres aus.

Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, die Ausnahmeregelung bis zum 30. Juni 2031 zu verlängern. Hintergrund ist, dass Innovationen der Hersteller schwerer Nutzfahrzeuge in den letzten Jahren zur Einführung emissionsfreier Modelle für alle Anwendungsfälle geführt haben, einschließlich der Langstrecke. Seit 2019 hat ihr Einsatz erheblich zugenommen. Dennoch waren im Jahr 2024 nur 3,9 Prozent aller neu zugelassenen schweren Nutzfahrzeuge emissionsfrei, davon lediglich 1,2 Prozent mit einem Gewicht von über 12 Tonnen. Der Anteil emissionsfreier Fahrzeuge an der Flotte schwerer Nutzfahrzeuge ist also nach wie vor äußerst gering. Deshalb erkennt die Kommission weiteren Handlungs- und Förderungsbedarf.

Wir müssen die richtigen Voraussetzungen schaffen, um europäische Unternehmen zu unterstützen und Vorreiter beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu belohnen. Durch die Verlängerung der Ausnahmeregelung geben wir der Industrie einen starken wirtschaftlichen Anreiz, in emissionsfreie Fahrzeuge zu investieren und die Emissionen des Straßenverkehrs zu reduzieren. Das ist wichtig für unsere Unternehmen, aber auch für unsere Klimaziele.

Apostolos Tzitzikostas, Kommissar für nachhaltigen Verkehr und Tourismus der Europäischen Union

EU-Kommission, Parlament und Mitgliedstaaten sind sich einig

Nachdem am 10. September die EU-Mitgliedstaaten dem Kommissionsvorschlag zugestimmt hatten, votierte das Europäische Parlament am 7. Oktober 2025 ebenfalls dafür. Die gezielte Änderung der Wegekostenrichtlinie (Richtlinie 1999/62/EG) kann nun die letzten formellen Gesetzgebungsverfahren durchlaufen, bevor sie Ende dieses Jahres veröffentlicht wird. Die von der Kommission vorgesehene Verlängerung der Ausnahmeregelung ist die einzige Änderung; der Rest der Richtlinie bleibt unberührt.

Die Verlängerung der Ausnahmeregelungen in der Wegekostenrichtlinie bis Mitte 2031 sorgt für die Harmonisierung verschiedener wichtiger EU-Rechtsvorschriften. Dazu zählen die Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge (Richtlinien 91/542/EWG und 1999/96/EG), in denen die Emissionsreduktionsziele für Fahrzeughersteller festgelegt sind. Dadurch besteht für Hersteller und Betreiber gleichermaßen Rechtssicherheit, was ein positives Signal für die Gesamtbetriebskosten emissionsfreier Lkw ist.

Was die Verlängerung für DHL bedeutet

Die Verlängerung der Ausnahmeregelung steigert die Wirtschaftlichkeit elektrischer Nutzfahrzeuge, indem sie die Gesamtbetriebskosten dieser Fahrzeuge senkt. Da es bei emissionsfreien Fahrzeugen primär um batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge geht, wäre im Rahmen der Wegekostenrichtlinie darüber hinaus eine stärkere Anerkennung von Brückentechnologien wie nachhaltigen Kraftstoffen und Range Extendern wünschenswert. Diese Technologien sind entscheidend, wenn bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs kurzfristige Ziele erreicht werden sollen.

Nachhaltige Technologien, auf die DHL setzt

Auf die Pioniere kommt es an

Kommissar Apostolos Tzitzikostas spricht die Vorreiter der Dekarbonisierung direkt an. DHL und DHL Freight zählen auf Anwenderseite zu diesen Vorreitern und treiben mit nachhaltigem Engagement die Entwicklung im Bereich E-Mobilität, Wasserstofftechnologie und Brückentechnologien wie Bio-LNG, Bio-CNG und HVO100 entschieden voran.

Wir freuen uns über die weiterhin günstigen Rahmenbedingungen der EU und wollen gemeinsam mit unseren Partnern und Kund:innen mit innovativen Nachhaltigkeitsprogrammen wie GoGreen Plus Flex die nachhaltige Zukunft der Logistik aktiv gestalten.

Redakteur/in:

Patrick Möller

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