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Wanted: Verstärkung fürs Team

Der Flüchtlingszustrom eröffnet Branchen, in denen Nachwuchsmangel herrscht, echte Perspektiven. Im Bereich der Güterverkehrslogistik sind viele Unternehmen bereits aktiv geworden – auch DHL Freight gibt Gas.

Verzweifelt gesucht: gute neue Leute.  Die Logistikbranche braucht dringend Personal  –  vom Lkw-Fahrer bis zum Lagerarbeiter. Der Bedarf – allein fürs Führerhaus – ist immens: Jährlich scheiden rund 25.000 Kraftfahrer aus dem Beruf aus, während nur etwa 15.000 nachrücken. Und bislang ist keine Trendwende in Sicht. Der Nachwuchsmangel trifft auf eine wachsende Branche. Immer mehr Waren und Güter werden über die Straße transportiert. Alleine in Deutschland sind es laut Statistischem Bundesamt mehr als 70 Prozent des Transportaufkommens. Tendenz steigend.

Angesichts des starken Zustroms von Flüchtlingen nach Deutschland versuchen viele Unternehmen der Logistikbranche nun aktiv, aus dem ungenutzten Potenzial Fachkräfte für den eigenen Betrieb zu gewinnen. Nach einer Umfrage des Fachmagazins Logistik Heute planen drei Viertel der befragten Unternehmen, Flüchtlinge einzustellen. Die Idee ist gut und naheliegend. Um sie umzusetzen, müssen aber noch viele Hürden – angefangen bei der sprachlichen und fachlichen Qualifikation bis hin zu bürokratischen Hemmnissen wie Arbeitserlaubnissen  – genommen werden. Für Frank Huster, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Speditions- und Logistikverband e. V. ergibt sich hier allerdings eine klassische Win-win-Situation: „Auf der einen Seite sucht die international agierende Speditions- und Logistikbranche Fach- und Nachwuchskräfte. Auf der anderen Seite sind viele Menschen, die jetzt nach Deutschland kommen, qualifiziert und motiviert und hoffen auf Arbeit, Ausbildung oder Praktikumsplätze.“

DHL Freight geht das Thema bereits seit Anfang 2015 aktiv an: Die Niederlassungen von DHL Freight in Deutschland arbeiten eng mit Industrie- und Handelskammern, Arbeitsagenturen und privaten Organisationen vor Ort zusammen. Das Ziel: Motivierte Flüchtlinge an die verschiedenen Berufsbilder in der Logistikbranche heranzuführen. In Schnuppertagen können interessierte Zuwanderer einen ersten Blick riskieren – bei beidseitigem Interesse winkt ein Praktikumsplatz, später sogar eine Ausbildung.

Leo Jansen [Foto: DHL]

„Die größte Hürde ist derzeit die Sprache“, erklärt Leo Jansen, Ausbildungsleiter Deutschland für DHL Freight. „Wer qualifizierte Arbeit im Lager oder auch im Führerhaus verrichten will, muss hinlänglich Deutsch sprechen.“ Konkret bedeutet dies ein Sprachniveau der Stufe 4 auf der sechsstufigen Kompetenzskala des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen. „Bis man ganz ohne Deutschkenntnisse dieses Niveau erreicht, vergeht natürlich eine gewisse Zeit,“ sagt Jansen. Entsprechend verhalten ist derzeit noch der Zulauf von Interessenten in den Niederlassungen. „Aber ich bin zuversichtlich, dass wir in 2016 vielen Flüchtlingen, die die nötige Sprachqualifikation erworben haben, eine echte Einstiegschance bei DHL Freight bieten können.“

Um die Sprachbarriere zusätzlich zu senken, hat DHL Freight jetzt ein Merkheft produziert, das wichtige logistische Fachbegriffen in die Sprachen der häufigsten Flüchtlingsherkunftsländer übersetzt.

Redakteur/in:

Kai Ortmann

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