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Unter Strom

Schweden hat den weltweit ersten eHighway eröffnet. Lkw fahren dort mit Strom aus der Oberleitung.

Züge und Straßenbahnen beziehen ihren Strom aus Oberleitungen. Das ist normal. In einigen Städten – insbesondere in China und Russland – hängen auch Busse an den Stromkabeln. Warum soll das nicht mit Lastwagen funktionieren?

In zwei Pilotprojekten in Schweden und Kalifornien testet Siemens jetzt den elektrifizierten Straßengüterverkehr. In Schweden ging Mitte Juni der erste eHighway auf einem zwei Kilometer langen Teilstück der Europastraße 16 an den Start. Dabei kommen zwei Diesel-Hybrid-Fahrzeuge des Fahrzeugherstellers Scania zum Einsatz, die in Zusammenarbeit mit Siemens für den Betrieb unter der Oberleitung angepasst wurden. Mit dem zweijährigen Test möchten die schwedische Transportbehörde Trafikverket und der Regierungsbezirk Gävleborg nun Erkenntnisse darüber sammeln, ob sich das Siemens-eHighway-System für eine zukünftige dauerhafte kommerzielle Nutzung und einen weiteren Ausbau eignet. Schweden hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 im Transportsektor ohne fossile Brennstoffe auszukommen.

Im kalifornischen Carson läuft ein ähnliches Projekt in Zusammenarbeit mit der regionalen Behörde zur Überwachung der Luftqualität und dem Fahrzeughersteller Volvo.

[Foto: Siemens]
[Foto: Siemens]

Nur halb so viel Energie notwendig

Das Prinzip: Die Hybrid-Lkw sind mit Sensoren ausgerüstet. Sie können automatisch an Oberleitungen andocken und fahren dann quasi emissionsfrei.

Kernelement des Systems ist ein intelligenter Stromabnehmer in Kombination mit einem Hybridantriebssystem. Ein Sensorsystem ermöglicht es dem Stromabnehmer, bei einer Geschwindigkeit bis 90 km/h den Kontakt zur Oberleitung herzustellen und zu unterbrechen. Entsprechend ausgerüstete Lastwagen versorgen sich während der Fahrt aus Oberleitungen mit elektrischer Energie und fahren dann effizient und lokal emissionsfrei. Auf Straßen ohne Oberleitung treibt ein Hybridmotor den Lkw an.

Die Vorteile: Der Energieverbrauch halbiert sich. Luftverschmutzung und CO2-Emissionen lassen sich deutlich reduzieren.

Redakteur/in:

Anne Goergen

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