Die Anschläge in der belgischen Hauptstadt könnten weitreichende Folgen für die europäischen Lieferketten haben
Resilience360, die DHL-Risikomanagement-Plattform für die Logistik hat eine erste Bewertung der Terroranschläge von Brüssel abgegeben. Am Dienstagmorgen um 8.21 Uhr ereigneten sich zwei Explosionen in der Abflughalle des Brüsseler Flughafens. Eine dritte Explosion in der Brüsseler Metrostation Maalbeck geschah um 9.31 Uhr. Inzwischen hat sich die Terrorgruppe IS zu den Anschlägen bekannt. Alle Zug-, Bus- und Metroverbindungen wurden bis auf Weiteres eingestellt. Öffentliche Gebäude sowie die Sitze von Regierung und EU-Kommission wurden evakuiert oder abgeriegelt.
Auswirkungen auf die Luftfracht
Sämtliche Flüge am Brüsseler Flughafen wurden gestrichen. Der komplette Flughafen wird voraussichtlich bis Mittwoch geschlossen bleiben. Entsprechend kann Luftfracht den Cargobereich weder erreichen noch verlassen. Das hat gravierende Auswirkungen – es muss mit Verspätungen gerechnet werden. Dringende eingehende Luftfracht mit Ziel Brüssel kann möglicherweise auf den Amsterdamer Flughafen Schipol umgeleitet werden. Insgesamt werden zudem an vielen europäischen Flughäfen – etwa in Großbritannien, Dänemark, Schweden, Deutschland und Finnland – die Sicherheitsmaßnahmen deutlich erhöht.
Grenzen: Schließungen und erhöhte Sicherheit
Seit Dienstagmorgen ist die belgisch-französische Grenze geschlossen. Die genaue Dauer der Grenzschließung steht noch nicht fest. Die britische Regierung hat zudem angekündigt, die Einreisewege von Belgien und Frankreich nach Großbritannien stärker zu kontrollieren. Das beinhaltet insbesondere die genaue Kontrolle von Privatfahrzeugen – inklusive Kofferraum. Auch Transit-Lkw werden stärker kontrolliert. Die Grenzschutzmaßnahmen in den Häfen, etwa St. Pancras und Dover, werden zudem – auch unter Einsatz von Spürhunden – intensiviert.
Behinderungen im Zugverkehr
Die Eurostar-Verbindung zwischen Brüssel und London bleibt bis auf Weiteres unterbrochen. SNCB/NMBS-Bahnhöfe sind geschlossen. Thalys hat seinen Betrieb vorerst eingestellt. Die Deutsche Bahn und Eurostar haben Verbindungen gestrichen. Alle Züge von und nach Paris fallen aus. Der Pariser Bahnhof Gare du Nord wurde aufgrund einer Sicherheitswarnung zeitweise geschlossen. Der weitere Betrieb wird unter stark erhöhten Sicherheitsvorkehrungen erfolgen.
Sicherheitsmaßnahmen im Großraum Brüssel
In Folge der Anschläge wird es in und rund um Brüssel zum verstärkten Einsatz der Sicherheitskräfte kommen. Das wird den Straßenfrachtverkehr stellenweise stark beeinträchtigen.
Ausblick
Die belgischen Behörden haben die inländische Sicherheitsstufe auf das maximale Level 4 heraufgesetzt. Es gibt keine Hinweise, wie lange diese Terrorwarnstufe aufrechterhalten wird. In den kommenden Wochen ist nicht nur in Belgien, sondern auch in anderen westeuropäischen Staaten besonders an sensiblen Orten mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen zu rechnen. Verzögerungen im Frachtgüterverkehr von und nach Brüssel sind möglich. Transportservices zu anderen Zielen in Belgien werden aufrechterhalten. DHL Freight will hält Sie hierzu auf dem Laufenden.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es aufgrund der angespannten Stimmung weitere Terrorwarnungen in Europa geben – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Güterverkehr. Die Situation ist extrem volatil und kann sich kurzfristig immer wieder ändern. DHL Resilience360 wird mit Real-Time-Alerts auf neue Entwicklungen reagieren.