Amadou Diallo, CEO DHL Freight, korrigiert unser Afrikabild

Wo wächst der Handy-Markt am schnellsten? Welche Wirtschaft weist international die zweithöchsten Wachstumsraten auf? Wo haben bereits im 12. Jahrhundert mehr als 25.000 eine Universität besucht? Hätten Sie es gewusst?

Afrika ist der zweitgrößte Markt für Mobiltelefone und er wächst am schnellsten. Der Tschad hat die am zweitschnellsten wachsende Wirtschaft der Welt und das Malische Timbuktu hatte bereits im 12. Jahrhundert eine Universität mit 25.000 Studenten. Kommunikationsboom, Wirtschaftswachstum und Wissensgesellschaft sind dabei nicht unbedingt die Themen, die das Afrikabild gemeinhin bestimmen. Schon eher Armut, Hunger und Bad Government.

Amadou Diallo, CEO DHL Freight [Foto: DHL]
Amadou Diallo, CEO DHL Freight [Foto: DHL]

Amadou Diallo, CEO DHL Freight und gebürtiger Senegalese kennt diese Vorurteile gut. Vorurteile entstehen immer aus Unwissenheit. Und die ist groß, wenn es um das Leben und Arbeiten in Afrika geht. Auf einer Konferenz von AMREF Health Africa, deren Vorstandsvorsitzender er ist, fragte Diallo die Gäste: Was wissen Sie über Afrika? Die Konferenz fand Anfang März in Girona statt. AMREF Health Afrika ist eine Non-Governmentorganisation, die das Ziel hat, Basisgesundheitsdienste von Afrikanern für Afrikaner zu errichten.

Armut, Hunger und Bad Government – das sind die Bilder die beim Gedanken an Afrika entstehen. Bestenfalls noch eine romantische Verklärung á la „Jenseits von Afrika“. Mit der Wirklichkeit hat das nicht so viel zu tun. Denn Afrika ist jung und hat enormes Potenzial. In Afrika leben über 1,1 Milliarden Menschen, das sind 16 Prozent der Weltbevölkerung. Und die meisten sind jung. Das Durchschnittsalter liegt bei 19 Jahren, die Hälfte der Menschen ist jünger als 25. Damit setzt Afrika einen klaren Kontrapunkt zu den alternden Gesellschaften Europas und Asiens.

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Äquatorial Guinea als wohlhabendstes Land des Kontinents über ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 30.200 US-Dollar pro Kopf. Zum Vergleich: Das spanische BIP lag 2014 bei rund 25.600 US-Dollar. Das zweithöchste BIP in Afrika verzeichnet Botswana mit 15.800 US-Dollar. Wenig? Nicht wenn man weiß, dass dieser Wert etwa dem Spaniens aus dem Jahr 1985 entspricht. Das Aufholtempo ist also beachtlich. Und dies ist noch nicht einmal der Höchstwert auf dem Kontinent. Für den afrikanischen Energiebedarf – ein wichtiges Indiz für Entwicklung – wird eine Zunahme von 93 Prozent von heute bis 2035 erwartet.

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Afrikas Entwicklung ist atemberaubend und hat viel Potenzial für Investitionen. Denn immer noch leben fast 700 Millionen Menschen ohne sauberes Trinkwasser, auf dem Land liegt die Elektrizitätsversorgung gerade mal bei 28 Prozent. In Städten sind es dagegen schon 65 Prozent. Die afrikanische Entwicklungsbank und die Vereinten Nationen gehen beispielsweise von einer Steigerung der landwirtschaftlichen Erträge durch Bewässerungstechnologien von bis zu 50 Prozent aus. Auch DHL investiert. So verfügt der Konzern über ein großes Transportnetz in Afrika und investierte im letzten Jahr rund 47 Millionen Euro allein in die Subsahara-Region.

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